204. Business Breakfast

Der grüne Zoo

Ein Frühstück in außergewöhnlicher Gesellschaft erlebten die zahlreichen Gäste beim 204. Business Breakfast von wuppertalaktiv! und der Wirtschaftsförderung Wuppertal – mitten im Grünen Zoo, mit bester Sicht auf die Elefantenanlage.

Elefanten in der Morgensonne - die tierischen Protagonisten genossen sichtlich die ersten warmen Strahlen, während im benachbarten Restaurant Okavango bereits der Duft von Kaffee in der Luft lag. Kein Wunder, dass das Interesse an dieser besonderen Ausgabe des Netzwerktreffens groß war – schließlich zählt der Wuppertaler Zoo nicht nur zu den schönsten zoologischen Gärten Deutschlands, sondern ist tief verwurzelt in der Wuppertaler Stadtgesellschaft.

Trotz der idyllischen Szenerie stellte Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz klar: Moderne Zoos müssen sich neu erfinden. Der Grüne Zoo versteht sich heute als Ort des Arten- und Umweltschutzes, mit einem klaren Bildungsauftrag. "Wir haben keine Berechtigung mehr, Tiere einzusperren, nur um sie anzusehen", so Lawrenz. Vielmehr gehe es um den Schutz bedrohter Tierarten, wissenschaftlich begleitete Zuchtprogramme, Forschung – und darum, vor allem junge Besucher*innen für ökologische Zusammenhänge zu sensibilisieren.

Eindrucksvolle Beispiele der Arbeit zur Arterhaltung: Die afrikanischen Elefanten in Wuppertal. Seit rund 100 Jahren züchtet der Zoo erfolgreich – das ist europaweit einmalig. Entsprechend koordiniert er heute das europäische Erhaltungszuchtprogramm mit dem langfristigen Ziel, Tiere wieder auszuwildern. Auch bei der Zucht der seltenen Hyazintharas ist der Zoo Pionier. In der Freiflugvoliere Aralandia suchen sich die Tiere ihre Partner selbst aus – ein Konzept, das aufgeht. Artenschutz endet für den Grünen Zoo jedoch nicht an den Gehegegrenzen: Mit Projekten wie der Aufforstung von Lebensräumen leistet er auch international wichtige Beiträge.

Unterstützt wird der Zoo dabei tatkräftig vom engagierten Förderverein, wie dessen Vorsitzender Bruno Hensel berichtete. Seit über 70 Jahren bringen sich Bürger*innen aus Wuppertal ein – ehrenamtlich, mit kreativen Ideen und finanziellen Mitteln. Ob Blumenbeete am Zooeingang, das zweimal jährlich erscheinende Zoopark-Magazin oder große Projekte wie die Aralandia-Voliere und die neu gestaltete Pinguinwelt – ohne das Engagement des Vereins wäre vieles nicht möglich gewesen.

Ein weiteres Highlight steht in den Startlöchern. Ab Mitte Juli wird das ehemalige Vogelhaus zur Projektionsfläche für spektakuläre Lichtshows rund um Umweltthemen. Dahinter steckt eine Kooperation mit dem Visiodrom, bekannt für seine 360-Grad Illuminationsshows im Gaskessel Wuppertal. Ein neuer Zugang zur Wissensvermittlung – modern, emotional und unterhaltsam. Ganz im Sinne der neuen Ausrichtung des Zoos.

Auch technologisch geht der Zoo neue Wege: Gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal wird derzeit eine KI-Lösung entwickelt, die Hyazintharas automatisch erkennt, um so Rückschlüsse auf Paarungs- und Brutverhalten zu ziehen. Weitere Großprojekte werden die  Erweiterung der Elefantenanlage auf zwei Hektar und die neue „Rivers of Sulawesi“-Anlage zur Rettung asiatischer Wildschweine. Und nicht zu vergessen:  die BUGA 2031, auf die Arne Lawrenz große Hoffnungen für den Zoo und das Quartier setzt.

Um das alles sichtbar zu machen, wurde auch das Corporate Design des Zoos modernisiert. Das neue Logo steht sinnbildlich für den Wandel: weg vom reinen Schaubereich, hin zu einer klaren Kommunikation von Artenschutz und Wissenschaft.

Die Gäste des Business Breakfasts zeigten sich beeindruckt von der klaren Vision und der Umsetzung vor Ort. Viele nutzten im Anschluss die Gelegenheit, bei einer Führung durch den Zoo einen genaueren Blick auf die verschiedenen Projekte zu werfen. Und am Ende baumelten an vielen Handgelenken bunte Armbänder mit der Aufschrift „Naturschützer“ – erhältlich gegen eine Spende, mit direkter Wirkung für zukünftige Artenschutzprojekte.

Tierisch inspirierend war das 204. Business Breakfast allemal. Weiter geht es dann urban mit Impulsen aus der Gründerszene: Am 10. Juli lädt Florian Kroll ins Codeks ein.