Business Breakfast

Rückblick 184. BB: GESA gGmbH

Für das erste Business Breakfast im Jahr 2023 öffnete die GESA Stiftung ihre Türen an der Gennebrecker Straße. Für Geschäftsführer Ulrich Gensch ein besonderer Anlass. Schließlich präsentierte die GESA ihre frisch sanierten Schulungsräume und Qualifikationswerkstätten vor einem großen Publikum.

In der ehemaligen Reißverschlussfabrik ist die GESA seit über 30 Jahren beheimatet. Das Kürzel steht für „gemeinnützige Gesellschaft für Entsorgung, Sanierung und Ausbildung“. Die GESA-Gruppe unterstützt mit ihren Tochterunternehmen Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Zu diesem Zweck bietet die GESA zahlreiche Weiterbildungsangebote für Erwachsene sowie Ausbildungsvorbereitung für junge Menschen an. Das erklärte Ziel ist es, „Menschen durch Arbeit und Ausbildung eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen — unabhängig von Herkunft, Konfession und Vorgeschichte“.

Damit leistet die GESA einen wertvollen Beitrag zur Fachkräftesicherung – dem heutigen Kernthema des Business Breakfast. GESA-Geschäftsführer Ulrich Gensch stellte sich gemeinsam mit Jobcenter-Vorstand Thomas Lenz und Dirk Polick von Policks Backstube, dem Wuppertaler Unternehmen des Jahres 2022, einer Podiumsdiskussion. Die Kernfrage lautete: Wie kann Fachkräftesicherung und soziale Integration gelingen? 

Bis 2030 könnten im Bergischen Städtedreieck branchenübergreifend bis zu 31.000 Fachkräfte fehlen. So lautet die Berechnung des IHK-Fachkräftemonitors. Ein drängendes Problem also, dessen Auswirkungen schon jetzt für Arbeitgeber deutlich spürbar sind, wie Dirk Polick berichtete. Acht Ausbildungsverträge konnte die Bäckereikette im vergangenen Jahr abschließen. Allerdings wurden dafür auch große Anstrengungen unternommen. Über 20 Schulbesuche haben Dirk Polick und sein Team im vergangenen Jahr durchgeführt, um aktiv um den Nachwuchs zu werben. Hinzu kommen Teilnahmen an diversen Ausbildungsmessen. Doch selbst das wird in Zukunft nicht ausreichen, mahnt Dirk Polick. Er will künftig auch im Ausland nach Fachkräften suchen. So ist zum Beispiel ein Speed-Dating in der Türkei geplant. Sollte er dort passende Bewerber*innen finden, werden weitere Anstrengungen nötig. Die neuen Arbeitskräfte benötigen eine Aufenthaltsgenehmigung, eine Unterkunft, Sprachkursangebote und weitere Unterstützung, um sich an ihrer neuen Arbeitsstätte ein Leben aufzubauen.

In Zukunft ausländische Facharbeiter anzuwerben, ist notwendig, aber in Deutschland keine gänzlich neue Idee, sagt Tomas Lenz. Schließlich waren die 60er und 70er Jahre die Hochzeit der Gastarbeiter. Mit dem Arbeitgeberservice gibt es in Wuppertal zudem ein Vorreitermodell, das sich um die Integration von Fachkräften kümmert: Das Haus der Integration. „Zuwanderung und die Förderung der dualen Ausbildung, eingebettet in gute kommunale Strukturen, sind ein wichtiger Schlüssel“, so Lenz. Dafür bedarf es einer enge Zusammenarbeit zwischen Institutionen für Beschäftigungsförderung und Arbeitgebern.

Ein zweiter wichtiger Schlüssel sei es, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei gilt es, auch benachteiligte Menschen, die aus psychischen, physischen oder anderen Gründen bislang nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt zurechtgekommen sind, wieder heranzuführen. Das sei nicht nur im Hinblick auf die Arbeitskraft wichtig. Denn „Arbeit heißt Integration und Teilhabe an der Gesellschaft“, weiß Ulrich Gensch. Da kommt die GESA wieder ins Spiel, die sich in vielen Projekten engagiert, Menschen auf das Arbeitsleben vorbereitet und schließlich auch vermittelt. Arbeitgeber sollten hier offen sein und den Menschen eine Chance geben, wünscht sich Gensch. Bäckermeister Dirk Polick arbeitet schon häufiger mit Trägern wie der GESA zusammen. Er hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Aber: Wenn die Integration ins Team gelingt, entstehe ein wertvolles Miteinander von dem alle profitieren würden.

Sicherlich hätte die Diskussion um dieses wichtige Thema noch einige Zeit weitergehen können. Es hätte jedoch den Rahmen des morgendlichen Frühstücks gesprengt. Stattdessen lud die GESA alle Besucher*innen auf einen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten ein. Wuppertalaktiv!- Geschäftsführerin Antje Lieser bedankte sich herzlich für die tollen Gastgeberqualitäten des gesamten GESA-Teams, das jeden Gast bestens umsorgte. Entsprechend groß dürfte die Vorfreude auf das nächste Business Breakfast Ende April sein.