Business Breakfast

162. BB: Ein Leuchtturm mit Strahlkraft

» Die Junior Uni ist ein Projekt, das längst über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Doch gerade innerhalb dieser tut sie viel Gutes und trägt dazu bei, dass alle stolz sein dürfen auf diese Stadt, in der sie leben und arbeiten. Wie genau sie das macht und was die Mitwirkenden antreibt, erzählte Initiator Ernst-Andreas Zeigler beim 162. Business Breakfast. «

Viele Wuppertaler sind schon einmal hier gewesen – und fast jeder kennt den prägnant-bunten Bau: Die Junior Uni hat seit ihrer Gründung vor zehn Jahren eine Strahlkraft entfaltet, die weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht. Wiederum fünf Jahre ist sie nun schon an ihrem Standort direkt Am Brögel, in unmittelbarer Nähe zur Schwebebahnstation Loher Brücke, am Fuße des Quartiers Rott. Gefeiert wird das kleine Jubiläum schließlich Ende dieses Jahres mit einem großen Festakt in der Stadthalle. Kurzum: Gründe, das 162. Business Breakfast hier abzuhalten, gab es an diesem 20. September reichlich.

Zahlreiche Gäste – darunter viele Sponsoren und Förderer der ersten Stunde – waren der Einladung gefolgt. Sie erlebten vor allem einen Ernst-Andreas Ziegler, Initiator und treibende Kraft des Projekts, bei dem jedem sofort klar wurde, warum die Junior Uni ein Erfolg geworden ist. Klar, die Idee ist genial. Aber hier ist auch jemand, der für sie brennt und sich mit Leidenschaft für sie einsetzt. Dabei standen die Zeichen zunächst gar nicht so gut, wie Ziegler berichtete: „Viele haben nicht an uns geglaubt. Aber uns trotzdem unterstützt, weil niemand die Idee sterben lassen wollte.“

Wichtig war ihm und seinen Mitstreitern vor allem der Standort Am Brögel. „Wir wollten einen Ort, an dem wir alle Menschen erreichen. Einen sichtbaren und zentralen Ort. Denn ein Leuchtturm muss auch im Wortsinn ein Leuchtturm sein.“ Den Standort durchzusetzen war unter anderem ein Verdienst der Politik, die sich klar zum Projekt bekannte. Es war der Verdienst eines Herrn Putsch, der der Junior Uni das Grundstück schenkte. Und es war ein Verdienst von Wuppertalaktiv!, dessen Mitglieder sich klar positionierten und öffentlich hinter die Idee stellten. „Das werde ich nie vergessen. Der Standort war der Durchbruch der Junior Uni“, sagte Ziegler.

Für ihn gab es vor allem ein Schlüsselerlebnis auf dem Weg zur Junior Uni, das sein Handeln bis heute prägt. An einer Wuppertaler Sonderschule war er eingeladen, erlebte interessierte und aufgeschlossene Kinder, Kinder, bei denen er sich fragte, was sie überhaupt dorthin verschlagen hatte. Erst bei einem gemeinsamen Fußballspiel kippte die Stimmung. „Kaum fiel das erste Tor, wurde geschrieen, gepöbelt und die Situation eskalierte“, erinnert er sich. „Damals ist mir klar geworden: Diese Kinder haben keine Vorbilder, keine richtige Erziehung. Werden von den Lehrern oft aus Notwehr abgestempelt und landen schließlich an der Sonderschule.“

Die Junior Uni möchte die passende Antwort liefern – mit frühkindlicher, respektvoller Bildung ohne Druck und ohne Noten, die vor allem den Spaß am Lernen fördert und keine Klassenunterschiede kennt. „Die Junior Uni ist für alle da. Wir machen Kinder stark und selbstbewusst und mutig für das Leben“, fasste Ziegler zusammen. Allein durch Gelder von Unternehmen und Spenden finanziert sie dabei ihren jährlichen Etat von 1,4 Millionen Euro, öffentliche Mittel hat sie bis heute nie bekommen. „Damit das weiter funktioniert, sind wir auf jede Hilfe angewiesen. Die Junior Uni trägt dazu bei, dass wir alle stolz sein dürfen auf diese Stadt in der wir leben und arbeiten.“test